Wellington
 
Mit der Faehre setzen wir bei Sonnenschein von Picton auf die Nordinsel ueber. Dass Wellington dafuer bekannt ist, aeusserst windig zu sein, erfahren wir schnell am eigenen Leib. Es zieht wie Hechtsuppe !
Da uns das dort ansaessige Museum "Te Papa" mehrfach empfohlen wurde, verkruemeln wir uns in die sicheren 4 Waende (es wurde mit neuem Verfahren erdbebensicher gebaut) und geben uns einen ganzen Tag der Kultur hin. Das Museum ist wirklich gut aufgebaut und es gibt viele interessante Dinge zu entdecken. Alles ueber NZ von Flora, Fauna, ueber Klima und Kultur bis Maori Geschichte. Es gibt sicherlich noch mehr zu sehen, aber ein Tag ist uns genug und es zieht uns wieder hinaus in die Natur.
 
Egmont NP
Entlang der Westkueste fahren wir zum Egmont NP, der sich tatsaechlich fast kreisrund suedlich von New Plymouth erstreckt. Sieht lustig aus auf der Landkarte. Dort wollen wir den Fantham's Peak erklimmen, aber das Wetter sollte uns mal wieder ein Strich durch die Rechnung machen. Bei Sonnenschein sind wir gestartet und quaelen uns die steilen und schier endlosen Stufen hinauf. Auf dem Geroellfeld angekommen, verschwinden wir zusehends in Nebelschwaden und es dauert nicht lange, bis es anfaengt zu nieseln. Der Untergrund ist schwierig zu belaufen und die Sicht wird immer miserabler, so dass wir schweren Herzens beschliessen umzukehren. Sicherlich kann sich das Wetter innerhalb von Minuten zu unseren Gunsten aendern, es kann aber auch noch schlechter werden und das wollen wir lieber nicht riskieren. Wir treten also den Rueckzug an, ohne den Gipfel erklommen zu haben. Es nieselt noch eine Weile und die Wolken um die Bergspitze verziehen sich auch nicht. Die Entscheidung war also richtig gewesen. Im Tal erwartet uns die Sonne und wir machen wenigstens noch einen kleinen Abstecher zum Dawson's Fall, bevor wir mit dem Auto weiter in Richtung Norden fahren.
 
Mount Egmont Nordinsel NZ Fruehstueck Forgotten World Highway Nordinsel NZ

 
Forgotten World Highway
Unser naechstes Ziel ist der Tongariro NP und wir waehlen unsere Route ueber den Forgotten World Highway. Dieser Name klingt zu verlockend, als das wir da einfach dran vorbeifahren koennten :) Ganz so vergessen ist er zwar nicht, es sind schon ein paar Autos unterwegs, aber er gehoert sicherlich auch nicht zu den Hauptverkersstrecken. Die Strasse windet sich durch ein wunderschoenes gruenes Tal, natuerlich gesaeumt von unzaehligen Schafen. Ein schmaler Tunnel, gerade breit genug, dass unser FraNZcar hindurch passt, verleiht der idyllischen Gegend einen Hauch von mystischem Abenteuer. Vielleicht gelangt man am Ende des Tunnels doch in eine vergessene Welt ?!? Wir geniessen die geruhsame Fahrt und finden es immer wieder beeindruckend, dass die Landschaften auch innerhalb weniger Kilometer so unterschiedlich sein koennen. Auf dem Whangamomona Saddle schlagen wir unser Nachtlager auf. Der Vollmond erhellt das Tal und ueberzieht es mit einem silbrigen Glanz.
 
Am naechsten Morgen durchqueren wir die unabhaengige Republik Whangamomona. Unseren Reisepass muessen wir allerdings nicht zuecken, da der Grenzposten, ein altes Toilettenhaeuschen, unbesetzt ist :) Laut Reisefuehrer gibt es hier ein prachtvolles altes Hotel und ein preisgekroentes Pub, in dem man mit dem Praesident ein Glas selbstgebrautes Bier teilen kann. Wir verzichten auf dieses seltene Privileg, verlassen die Republik wieder und fahren hinauf zum Tahora Saddle, um dort in Ruhe zu fruehstuecken. Genuesslich trinken wir eine Tasse Kaffee mit Ausblick auf das gruene Tal zu unseren Fuessen. Die Hummel, die uns jeden Morgen zum Fruehstueck besucht, schwirrt auch heute um unsere Koepfe herum und untermalt das landschaftliche Bild mit ihrem Summen. Doch schon bald werden wir aus diesem kleinen Paradies durch eine Herde Bullen vertrieben. Wir hatten unsere Sachen zum Glueck soweit im Auto verstaut, als die Herde um die Ecke biegt. Die Bullen werden in unsere Richtung getrieben und wir signalisieren dem Bauer, dass wir schnell noch auf die Strasse fahren wollen, bevor er die Herde vorbeitreibt. Mit wehenden Fahnen setzen wir unseren Weg auf dem Forgotten World Highway fort und erreichen durch die Tangarakau Gorge schliesslich den Tongariro NP.
 
Hier wollen wir am naechsten Morgen den Tongariro Crossing, angeblich der beste one-day Walk NZ's, wandern und natuerlich den Mt Ngauruhoe (fuer alle LOTR Fans besser bekannt als Mt. Doom) besteigen. Schon einige Filmstaetten der beruehmten Trilogie "Lord of the Rings" (LOTR) haben wir besichtigt, nachdem Juergen das Buch in Windeseile (kein Wunder, es haben ungluecklicherweise ausgerechnet in seiner Ausgabe 50 Seiten gefehlt :() verschlungen hatte und sich die Kultstaetten persoenlich ansehen wollte. So das "Pelennor Battlefield" bei Twizel, "Die Flucht der Rohan" bei Lake Alta in den Remarkables und viele andere mehr. Da darf die Besteigung des Mt. Doom selbstverstaendlich nicht ausgelassen werden, der letztendlich auch noch zu unserem persoenlichen Schicksalsberg werden sollte ...
 
Fortsetzung folgt
Susi und Juergen

26.02.2007