THAILAND - Das Land des Laechelns
Die Einreise nach Thailand erfolgt problemlos. Wir fuellen eine Arrivalcard unvollstaendig aus,
da wir viele Dinge wie Aufenthaltsadresse und Ausreisedatum und -ort nicht wissen, aber der
Beamte winkt ab und haut die Stempel in unsere Reisepaesse. Wenn es ihn nicht interessiert,
uns auch nicht ! Die Hauptsache wir haben die Stempel.
Dann geht es mit dem
Songtheaw (kleiner ueberdachter Pritschenwagen mit Baenken laengs zur Fahrtrichtung) in die
Innenstadt. Dort halten wir einen Localbus an, fuehren unsere ersten Verhandlungen auf
thailaendischem Boden und fahren ca. 3 Stunden in Richtung Norden nach Trang. Fuer uns ist
bereits vieles vertraut, aber fuer unsere 2 Hollaender ist alles neu. Bereits nach 5 Minuten
sagen sie, dass ihnen Thailand gut gefaellt und sie sich hier wohl fuehlen und so geht es auch
uns. An jeder Ecke steht jemand winkend am Strassenrand und die Leute laecheln uns zu. Das
macht Freude und die gute Laune steckt an.
Im "Disco-Bus" laeuft eine Karaoke-CD und das
entsprechende Video dazu flimmert ueber den Bildschirm. Ueber der Rueckbank haengen riesige
Boxen, so dass der ganze Bus (und vermutlich ein Umkreis von 5 Kilometern :)) beschallt wird.
Es wird gesungen und geklatscht oder neugierig nach den Falangs (in Asien ueblicher Ausdruck
fuer westliche Touristen. Es heisst so viel wie "Langnasen") geschaut. Da unterhalten bei
dieser Lautstaerke keine Option ist, vertreiben wir uns die Zeit mit Karten spielen und aus
dem Fenster schauen.
Nach einer Weile setzt heftiger Regen ein und es dauert nicht lange, da
werden erste undichte Stellen im Bus sichtbar. Auch die Einheimischen schliessen langsam aber
sicher die sonst immer offen stehenden Fenster und Tueren. Mit der einen Hand wird ein Leck im
Fenster zugehalten, mit den Fuessen versuchen wir die Loecher im Boden abzudecken, da das
Wasser von der Strasse nach oben gespritzt wird. Zu unserem Glueck hoert es aber auf zu regnen,
bevor wir Trang erreichen. Dort angekommen suchen wir uns eine Unterkunft und gehen Abendessen.
Anschliessend besichtigen wir noch den Nightmarket, bevor wir muede in unsere Betten fallen.
Ko Mook - BINGO !
Am naechsten Morgen fahren wir mit einem Minibus zum Hafen, von wo wir mit einem Longtailboat
nach Ko (Insel) Mook uebersetzen. Hier werden wir erstmalig mit den Folgen des Tsunamis 2004
konfrontiert. Ueberall sind Warnschilder aufgestellt und Evakuierungsplaene fuer den Notfall
haengen aus. Bei unserem Marsch ueber die Insel entdecken wir ziemlich viel Unrat und
eingestuerzte Haeuser. Einiges wurde schon wieder aufgebaut, aber vieles liegt noch im Argen.
Auf der anderen Seite der Insel entdecken wir ein kleines Resort, das fuer die naechsten
4 Tage unser zweites Zuhause fernab von der Heimat werden soll. Es ist eine kleine Bucht wie
aus dem Bilderbuch. Halbmondfoermig mit feinem weissem Sand umrahmt von Felsen und unsere
Huette steht im Schatten von Palmen am Strand. Hier laesst es sich aushalten !
Durch Zufall sind wir in der Naehe als das Personal mit Freude ein neues Bingo-Spiel auspackt.
Da unser hollaendischer Mitreisender Jan Willem eine Spielernatur ist, fragt er, ob er
mitspielen kann. Wir lassen uns nicht lumpen und gesellen uns natuerlich auch mit dazu. Das
war nicht nur ein auesserst lustiger, sondern auch ein sehr lehrreicher Nachmittag !!!
Innerhalb von wenigen Stunden lernen wir spielerisch die Zahlen bis 100 sowie einige Tiere auf
Thai kennen. BINGO ! So sitzen wir in lustiger Runde beisammen, flachsen mit Hand und Fuss,
lachen und rufen BINGO ! Herrlich, wie man mit einfachen Dingen so vielen Menschen eine Freude
bereiten kann. BINGO ! Das Personal ist mit Begeisterung dabei und sie kichern hinter
vorgehaltener Hand, wenn Jan Willem die Tiere, die aus dem Sack gezogen werden, imitiert.
BINGO ! Nach einer Weile werden unsere Lernergebnisse abgefragt und wir muessen die gezogenen
Zahlen beziffern. Man scheint sehr zufrieden zu sein mit uns, verbessert nur hier und da die
Aussprache. BINGO !
Am naechsten Tag (das Personal muss ja auch mal seinen Pflichten nachgehen :)) leihen wir
vier uns zwei Kajaks, um die Emerald Caves zu erkunden. Es handelt sich hierbei um ein Lagune,
die nur vom Meer aus zugaenglich sein soll. Man kann entweder mit dem Kajak durch eine dunkle
Hoehle fahren (je nach Wasserstand) oder schwimmen. Auf der anderen Seite strandet man dann in
der Lagune.
Wir packen vorsichtshalber unsere Taschenlampe ein und paddeln dann entlang der
felsigen Kueste und fragen uns noch, wie wir den Eingang zur Hoehle finden sollen. Doch diese
Frage eruebrigt sich ziemlich schnell von ganz alleine. 2 Tourboote ankern vor einem Felsen
und hunderte von Leuten planschen im Wasser. Da muss es wohl sein :) Alle tragen Schwimmwesten
und treiben hintereinander an einer Schnur im Wasser. Gejohle ist aus der Hoehle zu hoeren
und wir stechen mit unserem Kajak in den zackigen Schlund ins Innere. Nach wenigen Metern wird
es stockdunkel und wir koennen nur noch die Taschenlampe des Fuehrers der Reisegruppe sehen.
Wir treiben langsam neben der groelenden Horde, die sich praktischerweise an unser Kajak
klammert. Kurz darauf wird es wieder licht am Ende des Tunnels und wir landen in der Lagune.
Ein kleiner Sandstrand umrahmt von Palmen, dahinter schliesst eine riesige Felsenwand die
Bucht ab. Dieses Fleckchen Erde ist wunderschoen, aber wirklich nicht sehr gross.
Die Lagune ist komplett gefuellt mit einheimischen Reisenden, die ausgelassen mit Wasser spritzen
und ihren Spass haben. Nachdem die Kameras aus den wasserdichten Kisten und Saecken ausgepackt
wurden, sind wir an der Reihe. Jeder moechte ein Photo mit den Falangs haben. Am Anfang noch
scheu fragend, doch irgendwann gibt es fuer uns kein Entrinnen mehr. Wir posieren was das
Zeug haelt und laecheln mal links, mal rechts in die Kameras. Der Anfuehrer blaest zum
Abmarsch und nacheinander verschwinden die Einheimischen winkend wieder im Tunnel. Wir
atmen tief durch und lockern die Mundwinkel. Eigentlich wollten wir fuer einen Moment die
Ruhe und Idylle der Lagune geniessen, aber als wir erneut Stimmen aus der Hoehle vernehmen,
treten wir schnell den Rueckzug an. Zwei Photoshootings an einem Tag ist einfach zu viel.
Wir paddeln noch ein Stueck weiter zum naechsten Strand, aber dort ist leider so viel Muell
angeschwemmt, dass wir nur eine kurze Verschnaufspause einlegen, bevor wir wieder zurueck
fahren.
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mit dem Tuk-Tuk auf dem Weg nach Ko Mook,Trang,Thailand |
Blick auf die anderen Inseln der Inselgruppe von KoMook,Thailand |
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Strand von Ko Mook,Thailand |
Strand von Ko Mook,Thailand |
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Beim Bingo,Ko Mook,Thailand |
Die Thai-Post,Trang,Thailand |
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Hafen von Ko Mook,Thailand |
Insel vor Ko Mook,Thailand |
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Rohgummi zum Trocknen aufgehaengt,Ko Mook,Thailand |
Songtheaw nach Satun,Thailand |
 als begehrte Fotoobjekte,EmeraldeCave,KoMook,Thailand |
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unser Bungalow,Ko Mook,Thailand |
Am naechsten Morgen muessen wir uns von Jacobien und Jan Willem verabschieden. Natuerlich
muss der Anlass wuerdig begangen werden und was bietet sich da besser an als BINGO :) Waehrend
wir auf das Boot warten sitzen wir ein letztes Mal in lustiger Runde beisammen und spielen.
Dann stehen wir winkend am Strand, waehrend die beiden mit dem Boot davon fahren. Jetzt sind
wir wieder alleine und geniessen noch einen weiteren Tag an diesem traumhaft schoenen Strand.
Dann heisst es auch fuer uns Abschied nehmen und diesmal steht das Staff winkend am Strand,
waehrend wir mit dem Boot davon fahren. BINGO ! Zu unserer Ueberraschung sind wir auf einem
Ausflugsboot gelandet, dass natuerlich Halt an den Emerald Caves macht. So nehmen wir unsere
Chance wahr und besichtigen die Lagune ein zweites Mal. Dieses Mal schwimmen wir mit den
anderen durch die dunkle Hoehle. Unsere Gruppe ist recht klein und die Bucht deswegen diesmal
nicht so ueberlaufen. Wieder zurueck auf dem Boot geniessen wir die Fahrt vorbei an vielen
kleinen Inselchen, die alle zum Verweilen einladen. Unser Ziel ist Ko Lanta, wo wir bereits
vor 2 Jahren kurz vor dem Tsunami schon einmal Urlaub gemacht hatten. Wie es dort heute
aussieht im naechsten Bericht.
BINGO !
Susi und Juergen
29.05.2007
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